„erinnern“ = im Gedächtnis bewahrt haben und sich dessen wieder bewusst werden
Wie wir uns später einmal an diese verrückte Corona-Zeit erinnern werden, wissen wir nicht. Aber dass sie nicht vergessen wird, da sind wir uns sicher. Wir haben uns in diesem Schuljahr anderen Erinnerungen gewidmet.
Was behalten wir in Erinnerung? Wie echt ist unsere Erinnerung? Wie gedenken wir der Vergangenheit? Was dürfen wir nicht vergessen?
Dies sind die Fragen, die wir uns in den Kulturkursen der Q1 in diesem Schuljahr gestellt haben.
Wir wollen Erinnerungen teilen und dazu aufrufen, dass sich jeder auf seine Art und Weise durch unsere Erinnerungen mit den eigenen Erfahrungen und Fragen auseinandersetzt.
Der Literaturkurs unter Leitung von Susanne Westhoff hat persönliche Erinnerungen in einem Theaterstück zusammengetragen und auf der Bühne erneut zum Leben erweckt. Die in Kleingruppen entworfenen Theaterszenen, setzen sich am Ende zu einem großen Stück zusammen. Über mehrere Wochen arbeitete der Kunstkurs an Bühnenbild, Bühnenfiguren sowie Flyern und Plakaten. Auch der Filmkurs trug zur Entstehung des Theaterstücks bei. Er erarbeitete eigenes Filmmaterial für die Aufführung.
Mit dem Thema Erinnerungen hat sich die Schreibwerkstatt mit Lara Abou-Haydar ebenfalls auseinandergesetzt. Nachdem sie sich tief mit der Thematik beschäftigt hatten, entwickelten sie eigene Kurzgeschichten, die die zentralen Aspekte des Oberthemas auffassen. Dabei kann man erkennen, wie vielschichtig Erinnerungen sind. Die Protagonisten setzen sich mit Leben und Tod auseinander, schwelgen in Erinnerungen oder erleben spannende Abenteuer.
Der Projektkurs Geschichte, geleitet von Bernd Ostendorf, hat sich mit dem jüdischen Coesfelder Hugo Cohen beschäftigt. Er führte zur Zeit des Nationalsozialismus eine örtliche Metzgerei. Durch die Nationalsozialisten, die gegen Juden hetzten und den vermeintlich „besseren“ Deutschen verboten, bei Juden einkaufen zu gehen, ging Hugo nach kurzer Zeit insolvent und musste seine Metzgerei verkaufen. Der Kurs beschäftigte sich mit seiner Flucht, wie es ihm und seiner Familie in dieser Zeit erging und wie sie sich später nach ihrer Rückkehr in Deutschland zurechtfanden.
Der Projektkurs Kunst mit Annika Klein hat sich mit dem Kollektiven Gedenken an den Holocaust beschäftigt. Die Schülerinnen und Schüler des Kurses haben sich mit einzelnen Holocaust-Überlebenden auseinandergesetzt und deren Biografien zum Anlass für eine eigene künstlerische Arbeit gemacht. Dazu haben sie Informationen in Büchern verwendet, Fotos im Internet recherchiert, aber auch fiktive Quellen genutzt. Es entstanden Werke von Seifenschnitzerei, über Installationen, bis hin zu Gemälden.