Gemeinsam mit ihren Deutschlehrern hat die Jahrgangsstufe 9 einen Ausflug zum Wolfgang-Borchert-Theater unternommen, um sich dort das Stück „Jugend ohne Gott“ anzusehen. Denn das Buch ist zur Zeit Thema im Deutschunterricht und es bot sich an, die Beschäftigung mit dem Text im Unterricht durch den Besuch des Theaters zu vertiefen.
Nach einer kurzen Wartezeit im Theater begann die Aufführung. Das Stück wurde zwar modern umgesetzt, orientierte sich jedoch recht nah an der Textvorlage von Ödön von Horváth. Sechs Schauspieler führten das Stück auf, wobei sie zum Teil mehrere Figuren verköperten. Dies machte die Aufführung dynamisch und interessant aber auch unterhaltsam. Dazu trug auch bei, dass immer wieder moderne Musik erklang. Der Theatersaal war relativ klein, aber dies verstärkte das Gefühl, selbst unmittelbar im Geschehen zu stecken.
In dem Stück geht es um einen jungen Lehrer, der seine Schüler vom humanistischen Prinzip der Gleichheit aller Menschen überzeugen will, sich aber mit der faschistischen Gesinnung seiner Klasse konfrontiert sieht. Seine Bemerkung in einer Diskussion über Kolonien, "auch Neger seien Menschen", ruft umgehend einen linientreuen Vater auf den Plan. Der Lehrer sieht seine berufliche Existenz gefährdet, zwischen ihm und seiner Klasse regiert von nun an die Feindseligkeit. Schließlich kommt es zu einem Mord.
Am Ende spendeten wir viel Applaus. Mir persönlich hat unser Besuch sehr gefallen, da ich den Inhalt und die Zusammenhänge der Handlung nach dem Besuch noch vertiefter verstehen konnte. Es war beeindruckend zu sehen, wie sich die Schauspieler auf der Bühne verwandeln konnten.
(Johanna Hohmann, 9b)