Der Jubel war groß, sowohl in Coesfeld als auch im Tempodrom in Berlin als kurz vor 10 Uhr klar war: Das St.-Pius-Gymnasium aus Coesfeld hat beim Finale des diesjährigen Deutschen Schulpreises einen der fünf mit jeweils 30.000 Euro dotierten Preise gewonnen. Der Hauptpreis ging an die Siebengebirgsschule, eine Förderschule in Bonn.
Aus den Händen von Dr. Bernhard Straub, Geschäftsführer der Robert Bosch Stiftung, und Michael Brenner, Mitglied der Geschäftsführung der Heidehof Stiftung, erhielt die Coesfelder Delegation auf der Bühne ihren Preis. Die verschiedenen Konzepte, die an der Schule in Trägerschaft des Bistums Münster mit Leben gefüllt werden, hatten die Jury überzeugt. Dazu gehörten Unterricht mit Blick über den Tellerrand, die Förderung von Eigenverantwortung zum Beispiel in den Sternstunden, das Miteinander auf Augenhöhe, die Partizipation der Schülerinnen und Schüler sowie das lebensnahe Lernen.
„Wir freuen uns riesig. Wir haben nicht damit gerechnet und nehmen die Euphorie aus Berlin mit nach Coesfeld. Wir sind stolz auf unser gesamtes Team, ohne das wir heute hier nicht stehen würden“, freute sich Annika Klein. Die Lehrerin leitet am St.-Pius-Gymnasium die Gruppe für Schulentwicklung und hat die aufwendige Bewerbung für den Schulpreis maßgeblich begleitet.
„Wir wissen das Preisgeld gut anzulegen. Dabei haben unsere Schülerinnen und Schüler ein großes Mitspracherecht“, sagte Anja Windoffer, stellvertretende Schulleiterin noch auf der Bühne. Rouven Bieber von der Schülervertretung ergänzte: „Es gibt bestimmt viele Ideen.“ Er rief direkt die Schulgemeinschaft in Coesfeld auf, weitere Vorschläge einzureichen.
Für das Bistum Münster gratulierte Dana Pyziak. Die schulfachliche Referentin leitet die Gruppe Gymnasien und hat die Delegation nach Berlin begleitet. „Wir freuen uns für und mit der Schulgemeinschaft. Diese besondere Auszeichnung zeigt, wofür katholische Kirche auch steht: Für eine Bildung, die ihre Schülerinnen und Schüler in den Mittelpunkt ihrer Entscheidungen und Entwicklungen stellt und die auf Gemeinschaft setzt“, betonte Pysiak. Sie dankte allen Beteiligten für das besondere Engagement.
Für Schulleiter Dr. Matthias Korten bedeutet die Auszeichnung gleichzeitig auch eine Verpflichtung. „Sie spornt uns an, weiter Schulentwicklung zu betreiben und eine gute Schule für unsere Schülerinnen und Schüler zu sein“, sagte er. Der Einzug in das Finale sei schon großartig gewesen. Nun einen Preis zu erhalten, sei ein Traum.
Zu Beginn der Preisverleihung, die auf der Homepage des Deutschen Schulpreises und in der ARD-Mediathek live übertragen wurde, würdigte Bundeskanzler Olaf Scholz die 15 nominierten Schulen. „Die Schulzeit prägt uns ein Leben lang. Gute Schulen vermitteln Wissen und Selbstvertrauen, fördern Kreativität und Gemeinsinn. Alle Schulen, die sich für den Deutschen Schulpreis beworben haben, zeigen jeden Tag mit großartigen Ideen und jeder Menge Engagement, wie das gelingen kann“, würdigte der Kanzler die Arbeit in den Schulen. Gleichzeitig hänge der Bildungserfolg noch zu häufig davon ab, mit welchen Startbedingungen Schülerinnen und Schüler ihren Bildungsweg beginnen. Mit dem Startchancen-Programm habe die Bundesregierung zusammen mit den Ländern in diesem Jahr das größte und langfristigste Bildungsprogramm in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland begonnen. Ziel sei es, dass alle Schülerinnen und Schüler ihre Talente voll ausschöpfen könnten.
Für den Deutschen Schulpreis hatten sich 80 Schulen beworben.
Text: Michaela Kiepe, Pressestelle des Bistums Münster.