Mein Name ist Nancy Yáñez. Ich komme aus Chile, aus der Hauptstadt Santiago, und ich habe an einem dreiwöchigen Programm des Pädagogischen Austauschdienstes teilgenommen. In meinem Land unterrichte ich Deutsch als Fremdsprache an der Deutschen Ursulinenschule Maipú, die eine katholische Mädchenschule ist.
Es fällt mir schwer, mich zu verabschieden, weil ich mich sich so wohl gefühlt habe! Sowohl in der Schule als auch bei meiner Gastfamilie fühlte ich mich willkommen. Leider ist die Zeit sehr schnell vergangen und ich muss zurück nach Chile, aber ich nehme schöne Erinnerungen an meinen Aufenthalt in Coesfeld mit.
Am St.-Pius-Gymnasium hatte ich nicht nur die Möglichkeit, in verschiedenen Unterrichtsstunden zu hospitieren, sondern ich konnte auch mein Land in verschiedenen Klassen vorstellen. Es war für die Schüler interessant, sich über die Kultur eines so weit entfernten und andersartigen Landes zu informieren.
Ich bedanke mich bei allen KollegInnen, die ich im Unterricht begleiten konnte. Einige LehrerInnen haben mich darum gebeten, über die chilenische Perspektive auf ein Thema zu berichten, das im Unterricht behandelt wird. Es war sehr interessant, über die freie Marktwirtschaft in Chile oder im Religionsunterricht über die chilenische katholische Kirche zu erzählen. Außerdem konnte ich den Schülern der Oberstufe im Spanischunterricht aus erster Hand von dem indigenen Volk der Mapuches und vom Leben in einer Diktatur in Chile erzählen.
Das Theaterspielen im Literaturkurs hat mir viel Spaß gemacht, denn ich konnte bei der Arbeit mit dem Körper und bei Übungen der Raumwahrnehmungen mitmachen.
Vieles hat mich an der Schule beeindruckt und neu für mich sind das Konzept der Sternstunden und das Fach Verantwortung, in denen die Schüler nicht nur Verantwortung für das eigene Lernen übernehmen, sondern auch verschiedene Kompetenzen aufbauen und den Teamgeist stärken.
Ich konnte auch die Losbergschule in Stadtlohn besuchen, die eine Hauptschule ist. Dort hatte ich die Möglichkeit eine andere Schulart kennenzulernen, in der die Schüler der Förderklassen in Deutsch als Fremdsprache individuell betreut werden.
Abschließend möchte ich sagen, dass während dieser Zeit eine anregende didaktisch-methodische Fortbildung sowie eine Stärkung des interkulturellen Austausches stattgefunden hat.
Der Hospitationsaufenthalt war für mich eine bereichernde Erfahrung, und ich würde mich freuen, wenn ein Schüleraustausch zwischen unseren Schulen entstehen könnte.