Wochenlang waren am Pius Hilfsgüter für unser Partnergymnasium gesammelt worden: Lebensmittel wie Konserven oder Reis, Alltagsbedarfe von Hygieneartikeln über Seife bis Zahnpasta, Unterrichtsmaterialien oder Sportartikel: In Absprache mit unserer Partnerschule hatte das Pius einen Hilfe-Aufruf gestartet. Und die Spendenbereitschaft rund ums Pius war groß: Schnell füllte sich unser Depot mit allem, woran es unserer Partnerschule mangelt.
Hunderte Pius-Schüler hatten sich zudem an einem Sponsorenlauf beteiligt, um die Fahrt mit den Lkw zu finanzieren. Über 7.000 Euro kamen dabei zusammen.
An dieser Stelle vielen Dank an alle Spender die mit Sach- oder Geldspenden geholfen haben!
Kurz vor der Abreise dann die Beinahe-Katastrophe: Der eigentlich fest eingeplante Lkw fiel kurzfristig aus. Ein Hilfeaufruf über die sozialen Medien führte jedoch rasch zu zahlreichen Angeboten für einen Ersatz-Laster. Letztlich war es die Firma Ernsting's family, die ein Fahrzeug stellte. Auch dafür herzlichen Dank!
Die Hinfahrt in die Ukraine konnte starten und gestaltete sich weitgehend reibungslos, hinterließ aber doch bleibende Eindrücke. Dr. Korten berichtete von der Fahrt: "Bereits an der Grenze zur Ukraine, die erst nach langwierigen Formalitäten passiert werden konnte, zeigte sich die Besonderheit der Situation. Ich kam kurz mit einem ukrainischen Lkw-Fahrer ins Gespräch, der sich rührend bedankte. Andere Fahrer, an denen wir vorbeifuhren, verneigten sich und legten die Hand ans Herz, als sie die Schriftzüge an unseren Fahrzeugen erkannten, die auf den Hilfstransport hinwiesen."
Am Abend des Karsamstag erreichte der Konvoi schließlich die Partnerschule und wurde herzlich empfangen. Zügig waren die Güter entladen. Der Krieg in der Ukraine war gleichwohl gegenwärtig. "Es ist jetzt Sperrstunde und alles muss verdunkelt werden. Auch der schnellste Weg zum Schutzraum im Falle eines Luftangriffs wurde uns gezeigt", berichtete Dr. Korten noch am Abend.
Der nächste Morgen stand im Zeichen des Osterfestes mit der Teilnahme an der festlichen Liturgie des Ostersonntags. Es folgte eine Besichtigung der Stadt Iwano-Frankiwsk, wobei insbesondere die vielen Gedenk-Tafeln, die an gefallene Soldaten erinnern, einen bleibenden Eindruck hinterließen.
Bald musste jedoch der Rückweg angetreten werden. Wieder waren stundenlange Grenz-Formalitäten notwendig, die die Gruppe geduldig über sich ergehen ließ mit dem Wissen, der Partnerschule in ihrer schwierigen Situation weitergeholfen zu haben.